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Mainz wird Feuchtgebiet

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„Ein radikaler Kurswechsel, weg von reinen Wirtschaftsinteressen, wurde bisher verpasst. Der menschengemachte Klimawandel scheint, [...] einfach nicht aufzuhalten zu sein. Vielleicht passiert aber doch noch irgendetwas, quasi von Geisterhand geleitet, [...] was dieser dermaßen auf Zerstörung ihrer natürlichen Lebensgrundlagen ausgerichteten Welt noch [...] helfen kann.“

Jürgen Feder, Extrembotaniker

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Extraktion der Feuchtwiese von Emden nach Mainz


Die Umsiedlung der Feuchtwiese wird als Maßnahme gegen weitere Flächenversiegelung von Naturräumen initiiert. Das Bauvorhaben eines Wohngebietes in Emden steht exemplarisch für den Flächenverbrauch in Deutschland.

Feuchtwiesen sind intakte Biotope, die Pflanzen, Tieren und Insekten als Lebensraum dienen. Als Konsequenz des als „umweltfreundliche Baumaßnahme“ getarnten Bauvorhabens, das bedrohten Tier- und Pflanzenarten den Lebensraum raubt, möchten wir die ortsspezifische Flora und Fauna vor Emden schützen und umsiedeln.


Die Umsiedlung der Emdener Feuchtwiese in die Große Langgasse versteht sich als Reaktion auf einen fundamentalen Angriff auf die heimische Biodiversität und die Umwelt an sich.

Täglich werden 54 Hektar Ackerflächen und Biotope zubetoniert. Die ökologischen Nutzflächen werden versiegelt. In Emden sollen auf 77 Hektar Feuchtwiesen, die nach Einschätzung des Nabu ökologisch besonders wertvoll sind, Wohnhäuser entstehen.

Boden und Fläche sind wertvolle und endliche Güter. Um nachhaltig zu handeln, müssen wir diese schützen und weniger verbrauchen. Aus Sicht des Naturschutzes sollten überhaupt keine weiteren Flächen mehr versiegelt werden.


Wir verkehren das Machtverhältnis von Mensch-Natur. Der menschengemachten Umwandlung von Natur- in Kulturräume wird ein Riegel vorgeschoben.


Wir bewahren und transferieren das bedrohte Emdener Biotop in das Mainzer Stadtzentrum und schaffen der Natur einen neuen Raum zur freien Ausbreitung.


Wir haben uns das Ziel gesetzt, 54 Hektar menschlich genutzten Kulturräumen in Naturräume umzustrukturieren.

Umsiedlung der Feuchtwiese


Durch ein neues Transportsystem transferieren wir Fragmente der originalen Feuchtwiese von Emden in die Große Langgasse.

 

Wir extrahieren mit einem Ausstechspaten einen Quadratmeter große Stücke der gehaltvollen Emdener Feuchtwiese. Um sie nach Mainz zu transportieren, werden sie auf Paletten gesetzt und durchgehend feucht gehalten.

 

In der Großen Langgasse wird der Boden 14 Meter tief ausgehoben, anschließend mit Emdener Erde aufgefüllt, um die Fragmente wieder darauf zusammenzusetzen. Um eine Revitalisierung der Feuchtwiese zu gewährleisten, werden mit organischer Düngung die Bodenfruchtbarkeit und natürliche Vegetationsprozesse gefördert.

Durch das Aufsaugen des Wassers sowie das Einfangen von Tieren und Insekten sollen fundamentale Bestandteile des Ökosystems „Feuchtwiese“ bewahrt werden, um die Funktionstüchtigkeit des natürlichen Zyklus zu gewährleisten. Somit retten wir Teile der Feuchtwiese und die damit einhergehende Biodiversität.

So etabliert sich die Große Langgasse als Zentrum eines neuen Naturraums, der gesundes und natürliches Wachstum fördert.

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Entnommene Bestandteile aus Emden, die in Mainz wieder zusammengesetzt werden

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Beispielhafter Erdblock bestehend aus Muttererde und Sand.

Vorteile der Feuchtwiese in der Stadt


Versiegelte Flächen bieten keinen Lebensraum. Sie verschärfen durch die Erhitzung im Sommer und die mangelnde Wasseraufnahme Extremwetterereignisse wie Hitzewelle und Starkregen.
Zubetonierte Böden heizen sich im Sommer auf und verhindern den Wasserabfluss. Die gesamte Infrastruktur ist darauf ausgerichtet Wasser loszuwerden, in Kanäle oder Bäche abzuleiten. In Zeiten des Klimawandels und damit einhergehenden immer häufigeren Starkregenfällen, kann eine weitere Versiegelung von Flächen in Bezug auf Hochwasserschutz schwerwiegende Folgen haben.
Eine Feuchtwiese hingegen kühlt und bildet einen natürlichen Wasserspeicher, der die Kanalisation entlastet. Gleichzeitig bietet sie Raum für Natur und viele Arten.

Feuchtwiesenareale sind vom hohen landschaftsästhetischen Wert und gewinnen so auch an gesellschaftlicher Bedeutung. Gerade in der Stadt schaffen sie einen neuen Ort der Ruhe und Erholung.

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Gegen Komplettregulierung im urbanen Raum
 

Wir brauchen wieder mehr Plätze in der Stadt, die nicht komplett vom Menschen durch gestaltet sind. Der Natur muss wieder Raum zurückgegeben und sich selbst überlassen werden.
Wir müssen Regeln und Normen immer neu überdenken - gerade in Bezug auf die städtebauliche Entwicklung. Wir dürfen das Unberechenbare und das Ungeplante nicht komplett aus dem Stadtzentrum verdrängen.

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Ökologische Bedeutung


In unseren gegenwärtigen westlichen Industriegesellschaften gewinnen die gesellschaftlichen und ökologischen Funktionen von Feuchtgebieten zunehmend an Bedeutung.

In der dicht besiedelten Kulturlandschaft bilden sie letzte Rückzugsorte und wichtige
Ersatzlebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren – aus diesem Grund sind sie essenziell für den Artenschutz.
Feuchtwiesen sind unter anderem in der allgegenwärtigen Klima- und Biodiversitätskrise einer der größten Potenziale CO2 zu speichern.

So stellt die Wiederherstellung von klimaschützenden Ökosystemen einen wichtigen Schlüssel zur Bewältigung der Klimakrise dar.

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Extrahierte Wiese und Schafherde, welche im Folgenden weiter zur Großen Langgasse transportiert werden.

„Trotz großer Anstrengungen in den letzten fünfzig bis sechzig Jahren ist das Artensterben bedauerlicherweise weiterhin in vollem Gang – in Deutschland, in Europa, auf der ganzen Welt. Natürlich wurden die beabsichtigten Gegenmaßnahmen nie im vollen Brustton der Überzeugung durchgeführt. Selbst auf kleinsten Ebenen fanden sich immer irgendwelche Gegner jeder noch so gut gemeinten Aktion.“

Jürgen Feder, Extrembotaniker

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Martin Berger

Leitender Projektleiter 

„Die Natur ist meine Religion. Die Erde ist meine Kirche. Die Liebe zu jedem Lebewesen ist mein Glaube.“

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